nxtB:now: Collaboration for Change – Nachhaltigkeit im Livemusiksektor
Auch wenn die derzeitige Krise viel Aufmerksamkeit von uns verlangt, dürfen wir eine andere globale Krise nicht aus Augen verlieren: den Klimawandel. Wir sehnen uns alle nach Konzerten und Festivals im echten Leben. Aber wenn wir Musik auch in Zukunft so genießen möchten, wie wir es vor der Pandemie getan haben, müssen wir nachhaltige Entscheidungen treffen – und zwar möglichst schnell. Auch ein finanzieller Anreiz zur Reduktion des CO2-Ausstoß ist ab 2021 mit der Einführung der CO2-Steuer gesetzt. Es ist höchste Zeit, einen Plan zu schmieden.
Ziel unseres nxtB:now online workTank „Collaboration for Change – Nachhaltigkeit im Livemusiksektor“ war die Diskussion und Lösungsfindung zu einer nachhaltigen Transformation der Berliner Musikbranche, speziell den Livemusikbereich. Mauricio Lizarazo Prada (Pachamama Culture) setzt sich schon seit vielen Jahren für das Thema Nachhaltigkeit in der Kreativwirtschaft ein und ist Sprecher des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der BMC. Er arbeitet an der Entwicklung der Plattform Music C•A•R•E•S, mit der die Ökobilanz bei Musikveranstaltungen getrackt und kompensiert werden kann. Seine These: In den nächsten zwei Jahren sollten wir dazu in der Lage sein, den CO2-Ausstoß unserer Geschäftsaktivitäten zu verfolgen, zu reduzieren und damit auch Kosten-Nutzen zu optimieren. Gemeinsam mit Lukas Baumanns (B. Eng. Theatertechnik) stellte er in dem workTank eine Studie zur Nachhaltigkeit im Konzert-Touring vor, um dann gemeinsam mit den Teilnehmenden in den Austausch über langfristige Lösungen zu treten. Hierbei ging es um die Fragen: Wie können wir unser tägliches Geschäft nachhaltiger gestalten? Welche konkreten Ziele und Maßnahmen können wir für die Branche entwickeln? Welche Rolle kann der Musiksektor dabei spielen, das Thema in der Gesellschaft voran zu bringen?
Die unter den Teilnehmenden herausgearbeiteten nächsten Schritte zur Erreichung nachhaltiger Ziele belaufen sich unter anderem auf das Anlegen einer Datenbank nachhaltig orientierter Musikunternehmen und Künstler*innen und Verbreitung dieser. Außerdem die Erstellung eines an die Bedürfnisse unterschiedlicher Akteure angepassten konkreten Plans mit ökologischen und sozialen Zielen und Einbezug von Regeln für Veranstaltungen, welcher der Politik vorgelegt werden kann. Bei allen Maßnahmen soll vor allem aufgezeigt werden, dass nachhaltige und klimaneutrale Live-Musikveranstaltungen möglich sind und zur Umsetzung dieser motiviert werden.
Wir danken Mauricio Lizarazo Prada (Pachamama Culture) und Lukas Baumanns (B. Eng. Theatertechnik) für ihren inspirierenden Input und allen Teilnehmer*innen für den Austausch.
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